Bitte fangt bei Teil 1 an! (Übrigens wurde mir heute ein
Kompliment gemacht: das ich fett werde)
Insgesamt haben wir 5 Tage auf Sansibar verbracht. Für unsere Rückfahrt am 28 hatte Felix (arbeitet im Westen Ugandas) einen Kapitän gefragt ob er uns auf seinem Boot mit ans fest Land nehmen könnten, weil wir keine Lust hatten wieder so viel Geld (20-35$) zu bezahlen, und mahl etwas anderes erleben wollten. Unser gefährlicher Wunsch nach Abendheuer wurde uns dann ach gewährt…. Als wir um 12 Uhr den Kapitän trafen und wir unsere ca. 6 € bezahlt hatten mussten wir bei der Ausreise alle drei ein Papier schreiben und unterschreiben das wir auf unsere eigene Verantwortung und unser eigenes Risiko reisen (hier nahm ich die ganze Sache noch als Scherz).




Da die geplante Abreise um 12 Uhr afrikanische Zeit war kamen wir erst um 15 Uhr los. Wir stiegen in ein kleines holz Segelboot mit einem Mast, die Fracht bestand aus pflanzen Öl in gelben Kanistern. Außer uns und der Besatzung, die leider kein Wort Englisch verstand, fuhr noch eine junge Frau mit uns. Als wir dann endlich aus dem Hafen aus fuhren knallte die Sonne so sehr das ich zerlief. Erst als die Besatzung das Segel gehisst hatte (ein faszinierender Anblick beinahe historisch, mit reiner Manneskraft) konnte ich mich an den Bug in den Schatten setze und die Schönheit des türkisen Ozeanes bewundern der sich vor mir ausbreitet. Vorbei fuhren wir an kleinen Palmen bewachsene Inseln mit weißen Wandschränken und über Korallenriffe. Es war Traumhaft. Hinzu kamen die wunderbare Stille und das Gefühl der inneren Ruhe und Abgeschnittenheit von der restlichen Welt (was uns nachher noch zum Verhängnis werden sollte).
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die Welt wird schon dunkler |
So fuhren wir 3 Stunden über den indisch Ozean. Nach diesen 3 Stunden sahen wir am Horizont eine dunkle Wand auftauchen und der Himmel so wie das Meer nahmen ein stählernes dunkles Grau an, bis wir dann die ersten Tropfen abbekamen. Am Anfang wollten ich es nicht glauben und dachte es wären nur ein paar Tropfen der Gischt gewesen doch im nächsten Moment fing es aus allen kübeln an zu gießen. Denn die unheilvolle dunkle Wand hatte sich in einer rasenden Geschwindigkeit, die ich nie Mahls für nötig gehhalten hätte, auf uns zu bewegt und plötzlich waren wir mitten drinnen. Die Besatzung hatte eine Plastikplane über des pflanzen Öl ausgebreitet und verstaute nun in einer Windeseile all unser Gepäck und wiesen uns an auch darunter zu kriechen. Diese Maßnahme empfand ich zu Beginn als ein wenig unnötig weil ich ja eigentlich meine Regen Jacke hatte und so stellte ich mich darauf ein so schnell wie möglich wieder darunter hervor zu kriechen (im Nachhinein bin ich froh darüber weil ich dadurch nicht das volle Ausmaß dessen mitbekommen habe was nun über uns herein brach). Allerdings fing das Boot nach einigen Augenblicken gefährlich an zu schwanken, so dass ich mich genötigt sah mich hin zu legen. Die restlichen 2 stunden verbrachte ich teilweise in Todesängsten wobei diese bestärkt wurden durch regelmäßiges Donnergrollen, Blitze die die Ritzen der Plastikplane erhellten, und starkem schwanken des Boots. Ich fühlte mich wie in einer halben Kokosnuss, ausgesetzt allen Natur gewallten, und vor allem ohne irgendwelche Hoffnung auf Hilfe, denn es gibt hier nicht wie in Deutschland eine Küstenwache oder einen not Hafen, Dinge die einem aus solchen Situationen helfen sollten. Auch hatten wir keinen Motor den wir zur Not gebrauchen konnten. Dadurch dass die Kommunikation nicht möglich war wurde meine Angst auch noch gesteigert. Im Nachhinein erinnere ich mich daran was für bescheuerte (oder auch nicht) Gedankengänge ich in dieser Zeit hatte: ich hatte immer noch meinen personal ausweiße in meinem Sicherheitsgurt um meinen Bauch, so das man, würde ich an Land gespült, mich noch identifizieren könnte, und wo ran könnte ich mich am besten, im Fall der Fälle, fest halten um nicht unter zu gehen? oder würde der Mast auf uns fallen wenn der Blitz in ihn einschlug?(der höchste Punkt auf dem Meer weit und breit). Auch die anderen zwei hatten wohl ähnliche Gedanken während wir da eng aneinander unter der Plane lagen. Nach einer Zeit war das schlimmste vorbei und wir bekamen die Information das wir nun die Nacht auf dem Wasser verbringen müssten und erst am nächsten Morgen weiter fahren könnten. So verbrachte ich die nächsten 2 Stunden damit unter der Plane (es regnete immer noch) auf den Öl Kanistern (kann ich zum Schlafen nicht weiter empfehlen) eine geeignete schlaf Position zu finden und darüber nach zu sinnen wie wir Silvester nicht in Kampala verbringen würden (sehr bedauernswert weil ich mich schon darauf gefreut hatte all unsere Freunde wieder zu sehen) (wir mussten eig. Unseren Bus um 5 Uhr von Daressalam nach Kampala erwischen). Nach zwei weiteren qualvollen Stunden schien die Besatzung sich wieder zu bewegen und als ich unter der plane hervor kroch sah ich den Schaden den der Sturm angerichtet hatte: ein riesiges Loch in unserem Segel. Trotz alle dem versuchte man das Segel wieder zu hissen, was mir wieder ein bisschen Hoffnung gab. Und tatsächlich bewegten wir uns dann langsam auf die schon zu erkennenden Lichter der Stadt nahe Daressalam zu wo wir landen sollten. Allerdings herrschte gerade Ebbe so dass wir nicht bis ans Ufer gelangen konnten, erneut dachte ich an eine Nacht auf dem Boot allerdings stellte ich dann fest das das Wasser nur Brust tief war, so das wie ins Wasser springen konnten und unsere Rucksäcke auf dem Kopf balancierend an Land waten konnten. Hierbei fühlte ich mich wie neu geboren und wie die einzig überlebenden Schiffbrüchigen. Nachdem wir am Strand halbwegs trockene Klamotten angezogen hatten (alles was nass und ist es noch immer da unsere Haushälterin bisher nicht gekommen ist), gingen wir zu dem nächst besten Hotel die und glücklicher weise ein Taxi zur Hauptstadt bestellen konnten. Völlig am Ende mit meinen Nerven, aber doch glücklich saßen wir schließlich in dem Auto zur Bus Station. Hier warteten wir dann noch drei Stunden zwischen Ratten und riesen Kakerlaken bis das der Bus abfahren sollte. Zwischen durch hatte ich Angst das man mir etwas in den Tee geschüttet hatte, den ich bestellt hatte, weil mir sehr schwindelig wurde, allerdings stellten wir dann alle dieselben Symptome fest, so das uns auffiel das das vom schaukeln des Bootes kommen musste.
Die Busfahrt war an sich nicht abenteuerlich aber anstrengend. Insgesamt fuhren wir 30 Stunden am Stück waren allerdings länger unterwegs da wir eine Nacht auf einem Bus park verbringen mussten. Hier bekamen wir dann beide Elefanten Füße da sie vom Bus fahren an geschwollen sind (Felix ist nicht mit uns zurück gereist).
Ein wunderschönes Gefühl war es dann endlich wieder nachhause zu kommen.
Silvester haben wir mit allen unseren Freunden auf einer Straßen Party mit live Musik gefeiert.
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Silvester mit unseren ugandischen Freunden |