Eine Woche Urlaub
von der Großstadt- am Freitag fuhr ich mit Maggi Loss 6 Stunden nach Kumi,
einem Kaff im Osten des Landes, um dort eine Woche lang zu leben und mit meinen
Mitfreiwilligen Jandra und Frank im Red Cross Office zu arbeiten. Bei unserer Ankunft
wurden wir von einem riesigen Berg Mangos begrüßt von denen ich mich auch den Rest
der Woche erneut habe. So sind auch die einzigen Bäume die in Kumi noch stehen
und nicht als Feuerholz benutzt worden
sind Mango Bäume, und man bekommt ca. 25 Mangos für 1000 ugx (30 Cent).
Den Samstag
verbrachte ich dann erst mal schlafend um mich von zu langen Nächten in Kampala
zu erholen trotzdem schaffte ich es abends mich noch einmal auf zu raffen um
das erste Mal local brew zu probieren,
das ist das regionale Bier was aus Getreide gebraut wird. Local brew trinkt man
warm, aus einem großen Plastik Eimer um den alle in einen Kreiß sitzen und aus
langen hölzernen Strohhalmen trinken. Als ich mich dazu gesellte und von meinem
gesprächigen Nachbarn sein Strohhalm gereicht bekam, musste ich mich
zurückkalten als ich den ersten Schluck nahm, da das brew wie Erbrochenes
schmeckte (sorry) dieser Eindruck wurde vor allem durch die enthaltenen stücken
verstärkt.
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local brew |
Sontag fuhr Maggi
nach Hause da sie sich ja um unsre Kinder kümmern musste, meinem Platz im Center
nahm in der Woche Maggis Bruder ein der
für 3 Wochen zu Besuch ist.
Ich fuhr mit Jandra und Frank zu dem branch
manager des red cross office in Kumi wo wir zum Essen eingeladen waren, dort
verbrachten wir dann den restlichen Tag, zum lunch gab es ein delicious chicken
in peanut sauce.
Montag
erlebte ich dann das erste mahl den Alltag in einem red cross office den all
meine Mitfreiwilligen täglich genießen. Und ich kam zu der Entscheidung: ich
bin dankbar das ich dort nicht arbeiten muss! Wenn man sich nicht grade Arbeit
sucht kann man den ganzen Tag rum sitzen, was ich dann auch getanen habe, ob
wohl ich die Arbeitszeit auch nutzen konnte um Stoffe schoppen zu gehen um mir daraus
zwei Hosen schneidern zu lassen, dadurch habe ich jetzt zwei neue wunderschöne Hosen
für den gesamtpreis von 8 Euro.
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Markt in Kumi |
Am Dienstag
habe ich erstmals das richtige villige live kennen gelernt, und fühlte mich ins
Mittelalter zurück versetzt. Das Dorf bestand aus vereinzelten Lehm- Rundhütten
die auf einer Fläche von 1 Stunde Fußweg in kleineren Grüppchen verteilt lagen.
Der Grund
unseres Ausfluges war eine Zählung der Haushalte für ein Programm gegen die
regelmäßigen Überschwemmungen in diesem Gebiet. Durch diese Überschwemmungen
blieb auch unser Wagen im Schlamm stecken, so das wie den Rest des Wegs zum
village laufen mussten. Alle Rot Kreuz Freiwilligen teilten sich auf und gingen
einzeln zu den verschiedenen Häuser Grüppchen um ihre Befragungen durch zu
führen. Jandra und ich (Frank war im office geblieben) schlossen uns Augustin
an, da wir die Befragungen durch unsere mangelnde Ateso (local language im Kumi district) Kenntnis nicht durchführen konnten.
An jedem Ort
wo wir an kamen wurden Stühle (oder was sonst so vorhanden war) für uns heran getragen und unter einem Baum
oder Strauch platziert. Dann kamen alle Bewohner und versammelten sich um uns, dass
wurden im Laufe des Tages immer mehr da die Männer am Morgen noch auf ihren Feldern
waren. Der Rhythmus der Bewohner ist hier durch die nicht vorhandene Elektrizität
sehr anders, der Arbeitstag beginnt mit der Sonne und endet um 12, mit der Mittagshitze,
um 7 wird mit der Sonne ins Bett gegangen.
Die
einzelnen Hütten- Zusammenschlüsse gehörten meist einzelnen Familien mit
mehreren Generationen und mehreren Frauen des Familien Oberhauptes (jede frau
hat ein Haus und der Ehemann schläft jeden Tag bei einer anderen).
Vor allem landschaftlich
war die Gegend sehr schön, ein sumpfiges mit Büschen und Kakteen bewachsenes Flachland
wo sich am östlichen Horizont der Mount Elgon mit seinen Sipi waterfalls erhob.
Auf dem Dorf traf man auch Kisuaheli sprechende Leute, was mir erst merkwürdig vorkam
da in Uganda kein Stamm Kisuaheli spricht, doch diese waren anscheinend von der
Grenze zu Kenia, die auf dem Mount Elgon verläuft vom Hochland in die Ebene
hinunter gesiedelt.
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Lagerhaus für Lebensmittel
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Zu Beginn meiner Betrachtung war das große Chamäleon noch
dunkel grün und das Kleine schwarz!
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Auch ich durfte im Dienste des Roten Kreuzes eine der
wunderschonen Jacken tragen
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Augustin bei der Zählung |
Mittwochs
nach der Arbeit fuhr ich mit Jandra zu den rock-paintings. Die Landschaft um
Kumi ist geprägt von massiven Felsblöcken die sich wie aus dem nichts aus der Landschaft
erheben und wie das Fossil einer gigantischen uhrzeitlichen Kreatur wirken. Auf
einem dieser Fels-zusammenwürfelungen gibt
es eine Vielzahl von Felsmahlereinen die 300-1000 Jahre alt sind außerdem eine Höhle
der Götter in die früher die Kranken hinein gebracht wurden.
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Die Kreise auf der Wand sollen angeblich Sonnengötter darstellen |
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Symbol in der Höhle der Götter was auch auf einem der ugandischen
Scheine abgebildet ist
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Uhrzeit-Landschaft |
Als es dem Abend
zu ging stiegen wir auf den höchsten der Felsen und wir erlebten einen afrikanischen
Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch. Nachdem sich der Himmel langsam orange gefärbt
hatte und die Sonne sich beinahe senkrecht dem Horizont genähert hatte war es
als würde sie vom Himmel fallen als sie in Sekunden schnelle hinter dem Horizont
versank. Wir konnten derweil die wunderschöne Landschaft bewundern die wie aus
einem Fantasy buch entsprungen erschien, da sich überall ähnlich Stein Gebilde
erhoben wie jenes auf dem wir saßen.


Am nächsten Morgen
auf der Arbeit fuhr ich mit Frank an eine Schule wo das Rote Kreuz ein chicken Haus
errichtete. Hier durfte ich das erste Mal die afrikanische Bauweise einer Lehmhütte
miterleben. Das erste was wir tuen mussten war Wasser von der nahe gelegenen Wasserstelle
zu der Erdkuhle zu schleppen, in der ich die lose Erde mit dem Wasser stampfte
bis es eine feste Maße war. Das Haus an sich war schon gemauert, wir mussten
jetzt nur noch fertig bauen und alle Lücken und den Letzten Rest mauern, in dem
wir die Lücken mit Lehm auffüllten und alles andere mit ein paar abgebrochenen Ziegelsteinen
zustopften. Das „streichen“ diente vor allem der Festigung der Mauer hierbei geschmissen
wir die Wand mit dem Schlamm und strichen danach alles glatt (auch wir wahren
danach voller Schlamm). Das Ganze war sehr provisorisch und würde in Deutschland
durch das Klima bestimmt nur 2 Monate halten, auch dachte ich dabei an unser Hühnerhaus
zu Hause was eher schon als besseres Wohnhaus gelten könnte, und an Papa der
sagen würde bevor er etwas halb und mit huddel und brassel macht macht er es
lieber richtig, diese Baumethode konnte man tatsächlich eher als huddel und brassel
bezeichnen.
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Schlamm stampfen |
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Das chickenhaus |
Freitag früh fuhr ich dann wieder nach Kampala, nicht aber
ohne einen Sack Mangos mit zu nehmen um dann in Kampala fest zu stellen das der
Sack den Maggi mit gebracht hatte noch nicht einmal angerührt worden war ,worauf
hin wir fest stellten das man in Kampala einfach keine Zeit hat sich einen
ganzen Abend lang nur mit Mango schälen zu beschäftigen.