Montag, 25. Juni 2012


Hier eine Zusammenfassung der letzten Monate:    ich habe........

 
........eine Safari gemacht und habe dabei all die üblichen schönen Tierchen bewundert.


All das habe ich mit Rike erlebt (hier vor den murchison falls)
.........ein Bad in diesem wunderschönen Kratersee in Fort Portal genossen.



.........mit Maggi zusammen chicken geschlachtet.
 





…..meine Kinder neu eingekleidet, in ihre ersten Schuluniformen.



.....mich auf den Seese Inseln (Lake Victoria) gesonnt (und verband).



und dabei in diesem Häuschen gelebt. Die Nachwirkungen dieses Besuchs bekam ich 6 Wochen später zu spüren, als ich für 2 Wochen mit hohem Fieber, wegen Bilharziose, im Bett lag (kleine Würmer die man beim Schwimmen im Victoria See bekommt)





....eine Reise ins kleine Busia, an der kenianischen Grenze, unternommen, wo man sich vor allem mit Farad Boda fortbewegt.
 
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......am Welt Frauentag nichts getan außer in einer Hängematte unter Palmen auf dem Campingplatz eines Kumpels zu liegen.



 
....viel gefeiert und mein geliebtes Kampala genossen!

Freitag, 1. Juni 2012

Exchange nach Kumi


Eine Woche Urlaub von der Großstadt- am Freitag fuhr ich mit Maggi Loss 6 Stunden nach Kumi, einem Kaff im Osten des Landes, um dort eine Woche lang zu leben und mit meinen Mitfreiwilligen Jandra und Frank im Red Cross Office zu arbeiten. Bei unserer Ankunft wurden wir von einem riesigen Berg Mangos begrüßt von denen ich mich auch den Rest der Woche erneut habe. So sind auch die einzigen Bäume die in Kumi noch stehen und  nicht als Feuerholz benutzt worden sind Mango Bäume, und man bekommt ca. 25 Mangos für 1000 ugx (30 Cent).
Den Samstag verbrachte ich dann erst mal schlafend um mich von zu langen Nächten in Kampala zu erholen trotzdem schaffte ich es abends mich noch einmal auf zu raffen um das erste Mal local  brew zu probieren, das ist das regionale Bier was aus Getreide gebraut wird. Local brew trinkt man warm, aus einem großen Plastik Eimer um den alle in einen Kreiß sitzen und aus langen hölzernen Strohhalmen trinken. Als ich mich dazu gesellte und von meinem gesprächigen Nachbarn sein Strohhalm gereicht bekam, musste ich mich zurückkalten als ich den ersten Schluck nahm, da das brew wie Erbrochenes schmeckte (sorry) dieser Eindruck wurde vor allem durch die enthaltenen stücken verstärkt. 
local brew


Sontag fuhr Maggi nach Hause da sie sich ja um unsre Kinder kümmern musste, meinem Platz im Center nahm in der Woche Maggis Bruder ein der  für 3 Wochen zu Besuch ist.
 Ich fuhr mit Jandra und Frank zu dem branch manager des red cross office in Kumi wo wir zum Essen eingeladen waren, dort verbrachten wir dann den restlichen Tag, zum lunch gab es ein delicious chicken in peanut sauce.

Montag erlebte ich dann das erste mahl den Alltag in einem red cross office den all meine Mitfreiwilligen täglich genießen. Und ich kam zu der Entscheidung: ich bin dankbar das ich dort nicht arbeiten muss! Wenn man sich nicht grade Arbeit sucht kann man den ganzen Tag rum sitzen, was ich dann auch getanen habe, ob wohl ich die Arbeitszeit auch nutzen konnte um Stoffe schoppen zu gehen um mir daraus zwei Hosen schneidern zu lassen, dadurch habe ich jetzt zwei neue wunderschöne Hosen für den gesamtpreis von 8 Euro.
Markt in Kumi

Am Dienstag habe ich erstmals das richtige villige live kennen gelernt, und fühlte mich ins Mittelalter zurück versetzt. Das Dorf bestand aus vereinzelten Lehm- Rundhütten die auf einer Fläche von 1 Stunde Fußweg in kleineren Grüppchen verteilt lagen.
Der Grund unseres Ausfluges war eine Zählung der Haushalte für ein Programm gegen die regelmäßigen Überschwemmungen in diesem Gebiet. Durch diese Überschwemmungen blieb auch unser Wagen im Schlamm stecken, so das wie den Rest des Wegs zum village laufen mussten. Alle Rot Kreuz Freiwilligen teilten sich auf und gingen einzeln zu den verschiedenen Häuser Grüppchen um ihre Befragungen durch zu führen. Jandra und ich (Frank war im office geblieben) schlossen uns Augustin an, da wir die Befragungen durch unsere mangelnde Ateso (local language im Kumi  district) Kenntnis nicht durchführen konnten.
An jedem Ort wo wir an kamen wurden Stühle (oder was sonst so vorhanden war)  für uns heran getragen und unter einem Baum oder Strauch platziert. Dann kamen alle Bewohner und versammelten sich um uns, dass wurden im Laufe des Tages immer mehr da die Männer am Morgen noch auf ihren Feldern waren. Der Rhythmus der Bewohner ist hier durch die nicht vorhandene Elektrizität sehr anders, der Arbeitstag beginnt mit der Sonne und endet um 12, mit der Mittagshitze, um 7 wird mit der Sonne ins Bett gegangen.
Die einzelnen Hütten- Zusammenschlüsse gehörten meist einzelnen Familien mit mehreren Generationen und mehreren Frauen des Familien Oberhauptes (jede frau hat ein Haus und der Ehemann schläft jeden Tag bei einer anderen).
Vor allem landschaftlich war die Gegend sehr schön, ein sumpfiges mit Büschen und Kakteen bewachsenes Flachland wo sich am östlichen Horizont der Mount Elgon mit seinen Sipi waterfalls erhob. Auf dem Dorf traf man auch Kisuaheli sprechende Leute, was mir erst merkwürdig vorkam da in Uganda kein Stamm Kisuaheli spricht, doch diese waren anscheinend von der Grenze zu Kenia, die auf dem Mount Elgon verläuft vom Hochland in die Ebene hinunter gesiedelt.
Lagerhaus für Lebensmittel


Zu Beginn meiner Betrachtung war das große Chamäleon noch dunkel grün und das Kleine schwarz!





Auch ich durfte im Dienste des Roten Kreuzes eine der wunderschonen Jacken tragen

Augustin bei der Zählung

Mittwochs nach der Arbeit fuhr ich mit Jandra zu den rock-paintings. Die Landschaft um Kumi ist geprägt von massiven Felsblöcken die sich wie aus dem nichts aus der Landschaft erheben und wie das Fossil einer gigantischen uhrzeitlichen Kreatur wirken. Auf einem dieser Fels-zusammenwürfelungen  gibt es eine Vielzahl von Felsmahlereinen die 300-1000 Jahre alt sind außerdem eine Höhle der Götter in die früher die Kranken hinein gebracht wurden. 
Die Kreise auf der Wand sollen angeblich Sonnengötter darstellen
Symbol in der Höhle der Götter was auch auf einem der ugandischen Scheine abgebildet ist

Uhrzeit-Landschaft

Als es dem Abend zu ging stiegen wir auf den höchsten der Felsen und wir erlebten einen afrikanischen Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch. Nachdem sich der Himmel langsam orange gefärbt hatte und die Sonne sich beinahe senkrecht dem Horizont genähert hatte war es als würde sie vom Himmel fallen als sie in Sekunden schnelle hinter dem Horizont versank. Wir konnten derweil die wunderschöne Landschaft bewundern die wie aus einem Fantasy buch entsprungen erschien, da sich überall ähnlich Stein Gebilde erhoben wie jenes auf dem wir saßen.


Am nächsten Morgen auf der Arbeit fuhr ich mit Frank an eine Schule wo das Rote Kreuz ein chicken Haus errichtete. Hier durfte ich das erste Mal die afrikanische Bauweise einer Lehmhütte miterleben. Das erste was wir tuen mussten war Wasser von der nahe gelegenen Wasserstelle zu der Erdkuhle zu schleppen, in der ich die lose Erde mit dem Wasser stampfte bis es eine feste Maße war. Das Haus an sich war schon gemauert, wir mussten jetzt nur noch fertig bauen und alle Lücken und den Letzten Rest mauern, in dem wir die Lücken mit Lehm auffüllten und alles andere mit ein paar abgebrochenen Ziegelsteinen zustopften. Das „streichen“ diente vor allem der Festigung der Mauer hierbei geschmissen wir die Wand mit dem Schlamm und strichen danach alles glatt (auch wir wahren danach voller Schlamm). Das Ganze war sehr provisorisch und würde in Deutschland durch das Klima bestimmt nur 2 Monate halten, auch dachte ich dabei an unser Hühnerhaus zu Hause was eher schon als besseres Wohnhaus gelten könnte, und an Papa der sagen würde bevor er etwas halb und mit huddel und brassel macht macht er es lieber richtig, diese Baumethode konnte man tatsächlich eher als huddel und brassel bezeichnen. 
Schlamm stampfen
Das chickenhaus


Freitag früh fuhr ich dann wieder nach Kampala, nicht aber ohne einen Sack Mangos mit zu nehmen um dann in Kampala fest zu stellen das der Sack den Maggi mit gebracht hatte noch nicht einmal angerührt worden war ,worauf hin wir fest stellten das man in Kampala einfach keine Zeit hat sich einen ganzen Abend lang nur mit Mango schälen zu beschäftigen.